Hämangiome
Bild aus laufender Anwenderstudie
Was sind Hämangiome?
Ein Hämangiom, auch Blutschwamm, Blutschwämmchen oder Erdbeerfleck genannt, ist ein gutartiger Tumor der unreifen kapillaren Blutgefäße.
In seltenen Fällen bestehen diese Hämangiome schon bei der Geburt, häufiger entwickeln sie sich erst in den ersten Tagen und Wochen nach der Geburt. Hämangiome entstehen, wenn sich Blutgefäße neu bilden und dabei wuchern.
Angiome gefährlich?
Normalerweise sind sie harmlos und verschwinden oft von selbst, können jedoch selten Funktionen beeinträchtigen oder Schmerzen verursachen. In solchen Fällen, sowie bei ungewöhnlichem Wachstum, sollte ein Arzt aufgesucht werden.
Typische Stellen
Größere Blutschwämmchen können an einigen Körperstellen, wie z.B. Rücken – BH-Verschluss, Bauch – Hosenbund oder auch bei der Rasur im Gesicht oder an den Beinen wieder aufgerissen werden, dadurch kann es zu starken Blutungen kommen.
Allgemeine Ursachen
Genetische Faktoren
Eine familiäre Häufung deutet darauf hin, dass genetische Faktoren eine Rolle spielen könnten. Mutationen in bestimmten Genen können die Wahrscheinlichkeit erhöhen.
Gefäßentwicklung
Störungen in der normalen Entwicklung von Blutgefäßen können zur Bildung von Hämangiomen führen.
Wachstumsfaktoren
Ein Ungleichgewicht von Wachstumsfaktoren, die an der Bildung von Blutgefäßen beteiligt sind, könnte eine Rolle spielen.
Frühgeburt
Frühgeborene Babys haben ein höheres Risiko, Hämangiome zu entwickeln.
Geschlecht
Mädchen haben eine höhere Wahrscheinlichkeit, Hämangiome zu entwickeln als Jungen.
Ethnische Zugehörigkeit
Kinder mit hellem Hautton haben eine höhere Prävalenz im Vergleich zu Kindern anderer ethnischer Gruppen.
Obwohl diese Faktoren als mögliche Ursachen betrachtet werden, wird häufig keine spezifische Ursache für die Entstehung einzelner Hämangiome identifiziert.
Klassische Behandlungsansätze
Ein chirurgischer Eingriff bei einem Hämangiom ist recht selten, da die Angiome meistens nicht so störend und schwer behandelbar sind, dass ein Herausschneiden medizinisch gerechtfertigt wäre.
Die Behandlung ist üblicherweise effektiv, aber belastet den Körper auch relativ stark – Blutung, Schwellungen und Narbenbildung sind mögliche Nebenwirkungen.
Eine medikamentöse Behandlung mit Propranolol, also einem Betablocker, kursiert am stärksten im Internet, wenn sich Patienten zur Behandlung von Hämangiomen informieren möchten.
Über die erreichte Gefäßverengung soll der Abbau der Hämangiome erreicht werden – dabei wird die Dosierung des Medikamentes unter Überwachung langsam gesteigert, bis der gewünschte Effekt erreicht ist. Da diese Therapie in das Herz-Kreislaufsystem eingreift, darf sie nicht ohne ärztliche Überwachung durchgeführt werden.
Bei der Kryotherapie wird das Gewebe so weit heruntergekühlt, dass das Gewebe zerstört wird. In der Folge stößt der Körper das betroffene Gewebe ab.
Der Ansatz ist unter den herkömmlichen Methoden dem der Phlebolyse am ähnlichsten, birgt aber durch den immernoch relativ starken Eingriff die Möglichkeit von Nebenwirkungen wie Krustenbildung, Blasenbildung oder Schwellungen. Durch die Zerstörung von pigmentbildenden Melanozyten kann es außerdem zu anhaltenden Veränderungen der Pigmentierung im betroffenen Bereich kommen.
Die Lasertherapie ist die gängigste Behandlungsmethode bei Hämangiomen, auch wenn häufig die Entfernung mit Propranolol, also Betablockern, zur Diskussion steht.
Da die Lasertherapie das Gewebe einer „Energieüberladung“ aussetzt und so gezielt Gewebe zerstören soll, sind auch Nebenwirkungen nicht selten – darunter Rötungen, Wassereinlagerungen (Ödem), unerwünschter Haarverlust, Veränderungen der Hautpigmentation oder sogar leichte Verbrennungen mit möglicher Narbenbildung.
Mögliche Hausmittel bei Hämangiomen
Milde, feuchtigkeitsspendende Cremes könnten helfen, die Haut über dem Hämangiom geschmeidig zu halten und das Risiko von Rissen oder Trockenheit zu reduzieren.
Eine milde, pH-neutrale Seife und lauwarmes Wasser kann helfen, um die betroffene Stelle sanft zu reinigen, damit sie nicht weiter gereizt wird.
Aloe Vera hat lindernde Eigenschaften und kann bei der allgemeinen Pflege gereizter Haut helfen. Dazu kann frisches Aloe-Vera-Gel direkt auf die betroffene Stelle aufgetragen werden.
Mit Wasser verdünntes Teebaumöl kann antibakteriell wirken und so das Risiko von Infektionen mindern. Es wird jedoch empfohlen, vor der Anwendung mit einem Arzt zu sprechen, da es für manche Hauttypen zu stark sein kann.
Eine ausgewogene Ernährung kann das Immunsystem stärken und die allgemeine Hautgesundheit fördern.
Wichtig
Hausmittel können eine schonende und natürliche Möglichkeit bieten, um verschiedene Hautprobleme zu behandeln. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass ihre Wirksamkeit nicht immer wissenschaftlich belegt ist und sie nicht für jeden gleich gut funktionieren. Besonders bei hartnäckigen oder sich verschlimmernden Hautproblemen ist es ratsam, einen Arzt oder Dermatologen aufzusuchen. Fachleute können die Ursache der Hautveränderungen genau diagnostizieren und individuell abgestimmte Behandlungsoptionen empfehlen, die oft wirksamer und sicherer sind als alleinige Hausmittel.
Behandlung mit der Phlebolyse
Durch das gezielte Applizieren von Radiofrequenz und Elektrolyse wird das Hämangiom anpunktiert und der Blutversorger wird dadurch verödet. Dabei wird die gesunde Hautzelle nicht beschädigt, da die sehr feine Nadel kalt bleibt. Der physikalische Vorgang der Verödung entsteht im Gefäß, da die angereicherten Wassermoleküle im Blut zum Schwingen gebracht werden. Sie erhitzen sich und denaturieren das Gefäß (Blutsack) von innen.
Dies kann ohne Narkose durchgeführt werden, da es in der Regel zwar etwas unangenehm aber nicht oder wenig schmerzhaft ist. In der Rückbildungsphase verschwinden die Hämangiome meist vollständig. Die Bildung von Narben oder weiteren Nebenwirkungen sind trotz vieler Dokumentationen der Behandlung nicht bekannt.
Wichtig für eine nachhaltige Behandlung ist nicht nur das Entfernen der Hautstörung, sondern auch die Behandlung möglicher Stoffwechselstörungen, die ursächlich zu der Hautstörung geführt haben könnten – eine Behandlung mit der Phlebolyse schließt daher Rezidive nicht aus. Um eine genaue Prognose zu erhalten, ist eine Vorstellung beim Arzt dennoch notwendig.
Bilder aus laufender Anwenderstudie. Einzelfalldarstellung eines Patienten mit mehreren Hämangiomen an der rechten Wange.
Bild 1 vom 16.04.2022, Bild 2 vom 10.05.2022.
Aus diesem individuellen Behandlungsfall können keine Rückschlüsse auf den Erfolg anderer Behandlungen gezogen werden.
Interview mit Andreas Oehme, Mitentwickler der Phlebolyse.
Vorteile einer Phlebolysebehandlung
- keine Anästhesie
- Narbenbildung nicht bekannt
- sanfte und schmerzarme Methode
- sofort sichtbare Reaktion
- auf jeder Haut anwendbar
- Verbrennungen ausgeschlossen, da Werkzeug kalt ist
- kein Bluten
- keine Infektionsgefahr
- keine Fäden, kein Druckverband
- Patient ist in keiner Weise nach Behandlung eingeschränkt
Infantile Hämangiome – ein möglicher Anwendungsbereich?
Zitat aus der Studie:
„Mit einer Prävalenz von 4 bis 5 % sind infantile Hämangiome die häufigsten gutartigen Tumoren der Kindheit, die in den ersten Lebenswochen entstehen und eine charakteristische Abfolge von Wachstum und spontaner Involution aufweisen.“
Die Phlebolyse wurde bisher noch nicht bei Kleinkindern angewandt – wir warten hier auf einen entsprechenden Facharzt oder eine Fachärztin, die sich mit dem Thema auseinandersetzen und eine belastbare Aussage zu dem Thema treffen können.
Eine wissenschaftliche Auseinandersetzung wäre hier allerdings hochinteressant, da die üblichen Behandlungsmethoden für die Kinder relativ nebenwirkungslastig sein können:
- Behandlung mit Betablockern.
- Lasertherapie
- Kryotherapie
- Operation
Quelle: www.kinderblutkrankheiten.de
Diese Maßnahmen sollten nach Möglichkeit vermieden werden – es bleibt aber noch abzuwarten, ob die Phlebolyse hier ein denkbarer Therapieansatz sein kann.